Was ist eigentlich eine Jurte? Und sind die Pfadfinder jetzt eine Stufe oder gleich alle Stammesmitglieder? Heißt das jetzt Lilie oder Klilie? Wer einige pfadfinderischen Begriffe noch nicht kennt oder mehr über unseren Alltag lernen will, kann hier ausgiebig schmökern…
A wie Alex
Das Alexzelt gehört zur Gattung der gemeinen Rundzelte und wird auf Lagern von den jüngsten Pfadfinder*innen, den Wölflingen bewohnt. Ausgestattet mit einem kleinen Eingang, einer Bodenplane und seitlichen Fenstern wird es durch eine Zeltstange aufgerichtet und mit Seilen abgespannt. Über die Farbe entstehen jedoch immer wieder hitzige Debatten bei uns – findest du das weiße, oder das schwarze Alex schicker? Einerseits sorgt das schwarze Alex für einen längeren Schlaf der Wölflinge (und ihrer Betreuer*innen), andererseits ist es im Sommer dort heißer…
A wie Aufbau
Bei jedem Lager müssen nach der Anreise immer die Zelte aufgebaut werden. Doch damit das möglich ist, muss erstmal der Materialwart die richtigen Zeltplanen rauslegen und jede Zeltkonstuktion muss gut durchdacht und geplant werden! Der Aufbau muss von der Lagerleitung immer gut koordiniert werden, dass jeder weiß was er zu tun hat und man schnell mit dem Programm anfangen kann. Hier im Zeitraffer seht ihr den Aufbau unserer Jurtenburg neben der Stuifenhalle im Waldstetten beim 40 jährigen Jubiläum!
B wie Bundeslager
Alle vier Jahre findet unser größtes Zeltlager statt, das Bundeslager. Dann treffen 5.000 Pfadfinder*innen aus ganz Deutschland auf einem Lagerplatz zusammen und errichten gemeinsam für zehn Tage eine Zeltstadt aus Jurten und Kohten. Jeder Stamm, der Teil des BdPs (Bund der Pfadfinder*innen) ist, hat die Wahl zwischen verschiedenen Unterlagern mit verschiedenen Mottos, Programmangeboten und Lagergemeinschaften. Nicht fehlen dürfen dabei natürlich große Zeltkonstruktionen, Lagerbauten, Geländespiele und gemeinsame Aktionen. Am Abend treffen wir uns in der Jurte am Lagerfeuer, singen unsere Lieder, traditionsreiche und moderne, erzählen Geschichten und trinken Tschai, einen gewürzten, heißen Tee. Ende Juli diesen Jahres fährt unser Stamm zusammen mit dem Stamm Beowulf auf das Bundeslager nach Königsdorf, um dort alte Bekannte und neue Gesichter aus ganz Deutschland, aber auch anderen Ländern zu sehen. Auf unserem Lagerplatz werden zum Beispiel Pfadfinder aus Frankreich zu Gast sein!
B wie Bundesfahrt
Als Sippling auf Fahrt zu gehen ist das Schönste. Es schweißt die Gruppe zusammen und macht eigentlich immer jedem Spaß. Am besten ist das Ganze, wenn man dabei durch ein anderes Land streift. So wie beispielsweise wie hier 2019 auf der Bundesfahrt in Norwegen.
C wie Chai
Der Chai ist ein Getränk, welches bei uns auf Lagern gerne getrunken wird. Bestehend aus Zutaten wie verschiedenen Tees, Säften, Früchten und Nüssen wird er in einem solchen Topf über einer Flamme gekocht, bevor sich in der Abendrunde jeder eine Kelle mit seinem Becher abholen kann.
C wie Coronapandemie
Die Pandemie hat in den letzten zwei Jahren unseren Gruppen-, Lagerleitungen und der Stammesführung einiges an Kraft, Nerven und Energie gekostet. Im Lockdown trafen sich die Gruppen per Skype und später Discord, um zusammen zu kochen, Spiele zu spielen, mal wieder die Knoten zu wiederholen, oder einfach nur um sich wieder zu sehen. Die Gruppenleitungen waren schließlich froh, als wieder Gruppenstunden in Präsenz stattfinden konnten, da es immer schwieriger wurde neue Programmideen zu finden. Aber auch hier war es nicht einfach- es gab immer wieder neue Regelungen für die Kinder- und Jugendarbeit, Entwicklungen der Fallzahlen und Hygienekonzepte, die ausgearbeitet werden mussten.
Schließlich konnten wir letztes Pfingsten sogar wieder ein Lager veranstalten, durch regelmäßige Testungen, Abstandsregelungen und einen gut ausgearbeiteten Ausbruchsplan.
Umso glücklicher sind wir nun, als der Bau unseres neuen Pfadfinderheims losging, dass wir uns wieder treffen konnten und durch zahlreiche helfende Hände viele Dinge in Eigenleistung stemmen können. Wie jeder Firma und jedem Betrieb hat auch uns das Virus die Arbeit erschwert, deshalb nochmal ein großes Dankeschön an jeden Gruppenleiter, jede Lagerleitung und vor allem an die Stammesführung!
D wie Donauboot
Im Sommer 2014 starteten 12 Pfadis und RR’s unseres Stammes eine Reise über die Donau: auf einem selbst gebauten Katamaran, der überwiegend aus Holz und Styropor bestand, starteten sie an der Staustufe Donauwörth und fuhren 2512 Flusskilometer und 21 Tage bis nach Belgrad. An der Fahrt vorbei an Kehlheim, Regensburg, Wien und Bratislava wurde einiges erlebt und viele Erfahrungen gesammelt, beispielsweise dass ein Seesack Wasser nur dann nicht an das innere lässt, wenn er richtig zu ist.
Benannt wurde das Boot nach unserer Stammesgründerin „Kaktus“.
Das Logbuch der Donaufahrt könnt ihr hier lesen.
D wie Dächle
Das schöne am Schwarzzelten ist, dass man immer ein Dach über dem Kopf hat – sofern man dieses nicht zuhause vergisst und spontan einen Poncho oder ein Handtuch zweckentfremden muss. Jede unsere Kohten und Jurten besitzt ein separates Zeltdach, von uns einfach liebevoll Dächle genannt. Der Vorteil einer eigenen Plane als Dächle liegen auf der Hand: es kann bei gutem Wetter und zur Durchlüftung entfernt werden und ermöglicht die Entzündung eines Lagerfeuers im Zelt (sofern man nicht gerade eine Räucherkammer betreiben möchte). Die fachgerechte Abspannung eines Dächles kann durchaus als Wissenschaft für sich gesehen werden, insbesondere da diese oft erst angebracht werden, wenn es schon in Strömen regnet. Ein klarer Sternenhimmel bedeutet eben leider nicht immer eine regenlose Nacht.
E wie Erinnerung
Jedes Jahr finden bei uns viele verschiedene Aktionen statt. Diese sind zum Beispiel Gruppenstunden, Zeltlager und Fahrten. Jede Aktion ist anders, kein Lager wie das andere. Es sind immer wieder andere Teilnehmer, andere Themen, andere Orte und andere lustige Geschichten, die dort entstehen. Sobald das Lager / die Fahrt / …. endet und wir alle alleine nach Hause gehen, bleibt uns aber eines immer erhalten: die Erinnerungen an diese schöne Zeit.
E wie Ernährung
Du denkst mit Lagerplatz, Programm und Teilnehmeranmeldungen ist alles getan für die anstehende Aktion? Dann hast du das Wichtigste fast vergessen- die Ernährung! Für jedes Lager und jede Wochenendaktion brauchst du ein Küchenteam mit Essensplan, Ausrüstung und Geschick. Doch auch auf Fahrt spielt die Ernährung eine große Rolle. Wieviel braucht deine Gruppe nach einem langen, anstrengenden Tag um nicht hungrig in den Schlafsack zu robben? Wie schaffst du es möglichst unterschiedliche Gerichte mit einem Topf und wenig Platz im Rucksack zu kochen? Welcher Kocher ist der leichteste und kleinste und reicht dennoch für den großen Topf? Wo verstaut man die Milch fürs Frühstück am Besten, ohne dass der Lieblingspulli morgens darin schwimmt? Du merkst schon, hier jagt eine Herausforderung die nächste, aber zum Glück kann man sich viel von den erfahrenen und älteren Pfadis aus seiner Gruppe abschauen. Schon als junger Sippling lernt man bei uns durch regelmäßige Kochwettbewerbe auf Aktionen, oder in der Gruppenstunde das Kochen auf Feuer. Mit jeder Fahrt lernt man neue Rezepte, Tricks beim Kochen und kalkulieren der Portionen kennen und weiß, wo man noch eine zusätzliche Nudelpackung im Rucksack unterkriegt
F wie Feuer
Eine Sache die auf keinem Lager fehlen darf ist ein schönes, entspanntes Lagerfeuer. Täglich hat eine Sippe auf dem Lager die Aufgabe, für die abendliche Singerunde in der Jurte genau das vorzubereiten. Dazu einen Gitarrenspieler, mehrere Liederbücher, das ein oder andere Tässchen Chai und manchmal auch noch den ein oder anderen Keks…… herrlich. Perfekt um aufregende, spannende und lustige Tage entspannt ausklingen zu lassen. Davon haben sogar unsere Eltern etwas:
Jede Mutter kennt den schönen Rauchgeruch in nahezu allen Klamotten, die wir dabei hatten.
G wie Gemeinschaft
Allein sein ist langweilig. Nicht umsonst sind wir in unseren Meuten, Sippen und RR-Runden nicht allein. Gerade innerhalb dieser Gruppen ist eine starke Gemeinschaft unser größtes Ziel. Ein gutes Mittel dazu sind Meuten-/Sippenwochenenden, so wie Gruppenstunden und Zeltlager.
Aber nicht nur innerhalb der Sippen und Meuten verstehen wir uns gut. Glücklicherweise verstehen wir uns auch gruppenübergreifend sehr gut, wodurch man sich bei jeder Aktion immer willkommen fühlt, immer Spaß hat, egal, wer alles dabei ist.
H wie Hordentopf
Die Sonne scheint, das Feuer brennt, die Zutaten für das Mittagessen hat die Lagerküche bereits an die Sipplinge verteilt. Während sich die Einen darum kümmern, dass das Feuer nicht ausgeht, schnippeln die Anderen das Gemüse klein und legen es in das wichtigste Werkzeug für die Zubereitung: den Hordentopf. Ob Suppe, Eintopf oder Hamburger, es gibt kein Gericht, welches man nicht mit seiner Hilfe zubereiten kann. Aber Vorsicht: ist das Feuer zu gut, brennt das Essen schnell an!
I wie International
Überall auf der Welt gibt es schöne Fleckchen, vor allem in der Natur, welche wir uns als Pfadfinder natürlich nicht entgehen lassen wollen. Deswegen nehmen wir regelmäßig an Fahrten und Lagern im Ausland teil, wo wir andere Menschen, andere Kulturen und wunderschöne Landschaften mit dem Rucksack auf dem Rücken entdecken und kennen lernen. Da es uns Pfadfinder nicht nur in Deutschland gibt, gibt es alle 4 Jahre ein Jamboree. Ein großes Zeltlager mit Pfadis aus aller Welt. 2019 fand das letzte in den USA statt (Bild), das nächste Jamboree wird 2023 in Korea stattfinden.
J wie Jurte
Was braucht man, um wettergeschützt auf dem Lagerplatz zu übernachten? Natürlich ein Zelt über dem Kopf. Ein Beispiel wäre die Jurte, die ihr Vorbild in der Mongolei hat.
Sie ist groß, sehr geräumig und schützt (wenn man sie richtig abspannt) vor Wind und Wetter. Sogar ein Feuer lässt sich in einer Jurte entfachen, wodurch sie zum gemütlichen Treffpunkt werden kann. Bei uns wird sie hauptsächlich als Schlafzelt für die Leiter genutzt, weitere Jurten werden als Küche, Materiallager und „Singejurte“ für Abend- und Singerunden eingesetzt. Ein echter Allrounder, der liebevoll das Zelt mit dem Feuer im Herzen gennant wird!
K wie Kohte
Letzte Woche ging es bei unserem „A bis Z“ um unsere größeren Zelte, die Jurten. Als Schlafzelte für Sippen sind diese aber eher ungeeignet. Daher haben wir auch Zelte, die eine Nummer kleiner sind: Die Kohten. Der größte Vorteil: Mit ihren 4 Seitenplanen und einer Dachplane sind sie schnell auf- und abgebaut und brauchen (auf mehrere Sipplinge verteilt) kaum Platz im Rucksack. Ideal, um mit ihr auf Fahrt zu gehen.
Sie wurde um 1930 von Eberhard Koebel auf Basis der Zeltform der finnischen Samen (in der Region des Inari-Sees) entwickelt.
L wie Lilie
Bei den Pfadfindern gibt es verschiedene Verbände, aber eins verbindet sie alle: Die Lilie, im BdP Klilie genannt (aus der Verbindung der Lilie und des Kleeblattes, dem Symbol der Weltpfadfinderinnenbewegung). Früher
markierte sie auf nautischen Kompassen den Norden. Diesen Orientierungspunkt wählte BiPi als
Symbol für die Pfadfinderbewegung, als Wegweiser auf dem Pfad des Lebens. Jeder Pfadfinder erhält
bei seinem Pfadfinderversprechen einen Aufnäher mit dieser Lilie als Zeichen dafür, sich für die
Pfadfinderbewegung und die Gemeinschaft der Pfadfinder einzusetzen.
M wie Meute
Die jüngsten Pfadfinderinnen und Pfadfinder nennen sich Wölflinge und bilden Meuten mit zehn bis 30 Kindern. Die Spielidee liefert, wie man an den Namen erkennen kann, unter anderem das Dschungelbuch von Rudyard Kipling. Spiele, Ausflüge, Zeltlager, Basteln, Verkleiden und noch vieles mehr sind Aktivitäten bei den wöchentlichen Meutentreffen. Wölflinge knüpfen Freundschaften, lernen sich in die Gruppe zu integrieren und gestalten diese aktiv mit.
N wie Nacht
Der Tag endet, die Sonne verschwindet langsam hinter den Zeltdächern und Baumwipfeln, die Wölflinge und Sipplinge werden nach und nach ins Bett gebracht und die Nacht bricht herein. Eine Zeit auf dem Lager, in der die Rover meist noch sehr lange in der Jurte um das Lagerfeuer sitzen. Hier finden sogar die Rover, die den ganzen Tag damit verbringen für alle essen zu kochen, die Zeit, sich zu den anderen dazu zu gesellen. Es wird gelacht, gesungen, Gitarre gespielt und Geschichten aus ferner und naher Vergangenheit erzählt, von alten Lagern genauso wie von früheren Gruppenstunden und vielen, anderen Aktionen.
O wie Orientierung
Rucksäcke auf, Karte und Kompass in die Hand und los! So startet so ziemlich jede Fahrt und jeder Hajk bei uns. Damit man seine kürzlich geplante Route durch Wälder und Wiesen, über Berge und
Hügel sowie durch Städte und Dörfer findet, muss man sich auf einer Landkarte zurechtfinden können. Einziges Hilfsmittel: Ein Kompass, der einem stehts den Weg nach Norden zeigt und dadurch schon der einen oder anderen Sippe die richtige Abzweigung einer Weggabelung mitten im Wald gezeigt hat.
P wie Pfadfinder
Der Begriff „Pfadfinder“ fasst zum Einen uns alle zusammen, zum Anderen bezeichnet er aber auch die mittlere Altersstufe von uns. Neben den Wölflingen und den R/R’s wird auch die blaue Stufe als die Pfadfinder-Stufe benannt. Diese ist für die Kinder die letzte Etappe auf ihrem Weg, bevor sie anfangen, ihn selber gehen, nicht nur bei den Pfadis.
Q wie Qualm
Genauso wie das Feuer gehört auch der Qualm davon zu einem richtigen Lager. Manche nennen es auch die Schattenseite des Feuers, weil darauf meistens brennende Augen und stinkende Klamotten folgen. Jedoch ist aber immer wieder schön, wenn man das Lagerleben im Materialraum an den Zeltplanen oder im Rucksack beim auspacken Zuhause riechen kann.
R- wie Ranger/Rover
Mit 16 Jahren steigt ein/e Pfadfinder*in in die letzte der drei großen Stufen ein: die Ranger und Rover. Die Meisten von ihnen führen ein Amt im Stamm aus, wie beispielsweise die Leitung einer Gruppe, die Vorbereitung und Durchführung von Stammesaktionen oder sie sind in der Stammesführung aktiv. Etwa sieben Ranger/Rover bilden eine Runde und treffen sich ebenfalls regelmäßig im Pfadfinderheim oder unternehmen Ausflüge. Es gehören also nicht nur Arbeit und Verantwortung zu dieser Stufe, sondern genauso spannende Aktionen, Spaß und Blödsinn!
S wie Schlafsack
Er gehört zusammen mit der Isomatte in jeden Pfadfinderrucksack und ist damit wohl der wichtigste Teil der Ausrüstung. Es gibt Winterschlafsäcke, die einen sogar bei Frost und Schnee warmhalten, aber genauso auch Sommerschlafsäcke, die einen durch eine warme Sommernacht unter freiem Himmel bringen. Auf den meisten Kursen und Lagern tut es aber auch ein ganz gewöhnliches Modell.
T wie Trangiakocher
Der Trangiakocher ist eine gute Alternative gegenüber einem Gaskocher, wenn man auf Fahrt ist. Der Brennstoff Spiritus lässt sich nämlich immer und überall kaufen, egal in welchem Land man damit unterwegs ist. Das geringe Gewicht und Packmaß ist besonders herausragend, da alles auf die Größe von nur einem Topf zusammengepackt werden kann. Darin findet sich eine Pfanne/Deckel, zwei Töpfe, ein Teekessel, zwei Windschutzteile und natürlich der kleine Brenner.
V wie Verbundenheit
Verbundenheit und Zusammenhalt finden wir überall bei den Pfadfinder*innen wieder, angefangen bei unseren Regeln: „Ich will zur Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder beitragen“, „Ich will dem Frieden dienen und mich für die Gemeinschaft einsetzen, in der ich lebe“. Außerdem werden diese bei jeder Aktion deutlich, egal ob man als Sippe mehrere Tage durch die Wildnis wandert, oder mit mehreren Tausend Pfadfindern gemeinsam ein Lager veranstaltet. Da man viele ergreifende Momente erlebt, Erfahrungen und Freunde sammeln kann bleibt man meist auch ein Leben lang verbunden mit seinem Stamm, seiner Sippe und seiner Meute.
V wie Versprechen
Das Versprechen ist ein Brauch, der uns Pfadfinder*innen weltweit miteinander verbindet. Je nach Nationalität und Verband unterscheidet sich das Pfadfinderversprechen natürlich in seinem Inhalt und in der Person oder der Institution, der wir etwas versprechen. Im Wesentlichen versprechen wir das Gleiche: unser Bestes zu geben. Nicht, perfekt zu sein und niemals zu fehlen, sondern unser Möglichstes zu tun.
Bei uns im BdP werden Versprechensfeiern in der Stufe der Wölflinge und der Pfadfinder*innen abgehalten. Man trifft sich Abends auf einem Lager bei Feuerschein, singt einige Lieder und hört die Versprechensgeschichte. Danach legen die Kinder und Jugendlichen ihr Versprechen ab und lesen die Regel vor, die ihnen besonders wichtig ist. Es ist ein feierlicher Moment, und jeder, der es einmal abgelegt hat erinnert sich noch gut daran, als er im Kreis seiner Freunde in den Schein des stillen Feuers trat, um sein Versprechen abzulegen.
W wie Wölflinge
Die Wölflinge sind die jüngste Stufe unseres Verbandes (7 bis 11 Jahre) und bilden sogenannte Meuten von zehn bis 30 Kindern. Die Spielidee liefert, wie man an dem Namen erkennen kann, unter anderem das Dschungelbuch von Rudyard Kipling. Spiele, Ausflüge, Zeltlager, Basteln, Verkleiden und noch vieles mehr sind Aktivitäten bei den wöchentlichen Gruppenstunden. Wölflinge knüpfen Freundschaften, lernen sich in die Gruppe zu integrieren und gestalten diese aktiv mit.
Wenn du nun Lust bekommen hast mal bei uns reinzuschauen, oder jemanden kennst, dem es bei uns gefallen könnte, dann melde dich gerne per Mail bei info@stamm-einhorn.de.
X wie Xenophobie (Fremdenfeindlichkeit)
Fremdenfeindlichkeit kann und soll bei uns Pfadfinder*innen keinen Platz haben. Wir wollen den Anderen achten, so steht es in unseren Regeln. Unabhängig von beispielsweise dessen Herkunft, dessen sexuellen Orientierung oder dessen Fähigkeiten. So weit, so scheinbar einfach – aber was heißt das konkret? In unserer Stammesarbeit gibt es viele Stellen, an denen wir uns aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzen können. Das fängt an bei den Werten an, die wir während unseren Aktionen an die Teilnehmehmenden vermitteln und endet bei Fortbildungen, die sich mit Themen wie unserer Geschichte oder Inklusion bei den Pfadis auseinandersetzen. Auch in der Öffentlichkeit möchten wir uns klar positionieren und unterstützen deshalb seit mehreren Jahren die Gmünder Kampagne für Solidarität und Vielfalt und gegen Rechtsextremismus.
„Aber halt!“, höre ich jetzt viele rufen. „Das ist doch politisch, und Pfadfinden hat gefälligst unpolitisch zu sein!“ Der BdP – und damit auch wir – ist zwar parteipolitisch ungebunden, jedoch nicht wertneutral. Wer andere Menschen beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Orientierung oder ihren Fähigkeiten anfeindet, hat bei uns keinen Platz.
Z wie Zapfaduschter (also seeehr dunkel)
Ja, zapfaduschter (oder zabbaduschter) ist es oft bei uns. Ob man während der Fahrt im fernen Skandinavien aus seinem Schlafsack linst oder im Schwarzwald nach der Singerunde morgens um 3 Uhr aus der Jurte schleicht. Oft wird man von der fast völligen Dunkelheit einer Nacht weit abseits von der Lichtverschmutzung einer Großstadt überrascht. Vielerorts wird man von der Vielzahl an Sternen oder sogar mit einem Blick auf die Milchstraße belohnt…
Damit aber eine Wurzel oder ein Häring der Aktion kein jähes Ende bereiten, ist eine Vielzahl an Lichtquellen nötig – mal mehr, mal weniger gewöhnlich.